Die Mehrzweck- und Güterzuglokomotiven der NBDS waren nach damaligem niederländisch / englischem Standard und Äußerem gebaut in England (Beyer Peacock & Co., Manchester) und Deutschland (Lokomotivfabrik Hohenzollern, Düsseldorf). Die Rangiermaschinen stammten von Henschel und Werkspoor.

Schnellzuglokomotive Nr. 9 der NBDS, Baujahr 1881

Bis ins 20. Jh. hinein fuhr die NBDS die großen und mit den Jahren immer schwerer werdenden Schnellzüge, die nur Wagen der 1. und 2. Klasse führten, mit obigen 1 B  Maschinen. Meist musste in Doppeltraktion gefahren werden.

1908 entschloss sich die NBDS als erste holländische Bahngesellschaft, stärkere Lokomotiven mit der Achsfolge 2 C und einem bestechend schönen blauen Äußeren einzusetzen. Der Volksmund gab ihnen sofort einen passenden Namen: “Die Blauen Brabanter”. Ein Bild dieser schönen Lokomotiven finden Sie auf der Titelseite dieser homepage.

Diese sechs Nassdampflokomotiven baute Beyer, Peacock & Co. Ergänzt wurde die Serie 1914 und 1920 noch um 2 baugleiche Maschinen, diesmal von Hohenzollern, Düsseldorf, in Heißdampfausführung. Hohenzollern baute auch die englischen Maschinen während des 1. Weltkriegs auf Heißdampf um.

Diese 2 C Lokomotiven der NBDS waren Vorbild für die von SS und NS angeschafften 2 C Schnellzuglokomotiven der späteren Serie 3700. Während des 1. Weltkriegs erhielt die NBDS von Hohenzollern, Düsseldorf, noch zwei ihrer 4 bestellten schweren Güterzuglokomotiven. Mit der Achsfolge 1 D waren sie die ersten Schepptendermaschinen mit vier gekuppelten Achsen in Holland.

Das nebenstehende Firmensiegel der NBDS zeigt vermutlich eine der beiden als Baulokomotiven im Jahre 1872 von der englischen Fa. Fox, Walker & Co. in Bristol gekauften leichten Maschinen. Unter der Nr. 11 war sie noch wenige Jahre im internen Dienst eingesetzt.

Die Kurzbezeichnung “NBDS” trugen  alle Fahrzeuge, die Lokomotiven, Personenwagen, Packwagen und vor allem die vielen Güterwagen der Gesellschaft.

Die Personenwagen der NBDS dienten nur dem Lokalverkehr auf der eigenen Strecke. Schnellzugwagen hatte die NBDS nicht, obwohl sie eine Vielzahl internationaler Schnellzüge mit teilweise mehreren Bahnpostwagen pro Zug über ihre Strecke fuhr. Diese Züge führten vorwiegend Wagen der Preußischen Staatseisenbahn, süddeutscher Länderbahnen und der niederländischen SS. Es muss ein wunderschönes und buntes Bild gewesen sein, wenn diese Züge samt Speise- und Schlafwagen durch die niederrheinische Landschaft eilten. Zum Kilometerausgleich liefen in den Schnellzügen über die jeweilige Gesamtstrecke Packwagen der NBDS mit.

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